Status realisiert, Gutachterverfahren 2004 (1. Preis) Planungszeit 2005-2006 Bauzeit 2006-2007
Bauherr Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Schlossbrücken am Schloss Rheinsberg. Die anspruchsvolle Aufgabe, die Brücken für das Schloss Rheinsberg neu zu gestalten, war eine besondere Herausforderung. Unmittelbar am Schloss gelegen, fällt den drei Brücken ein wichtiger Anteil am Gesamteindruck der denkmalgeschützten Anlage aus Schloss und Garten zu, die ein wertvolles Zeugnis höfischer Architektur und englischer Landschaftsarchitektur darstellt. Von einer historisierenden Neubebauung wurde zugunsten einer eigenständigen Konzeption abgesehen. In der Feinheit der Materialien und Ausführung sowie in ihrer Zurückhaltung zeigen die Brücken Respekt vor dem Denkmal.
Das Konzept sieht vor, dass die neuen Brücken als eine Brückenfamilie die Typologie der historischen Brücken aufnehmen. Jede einzelne Brücke erhält einen besonderen Charakter. In der Gestaltung der Brücken fand die Behandlung des Überganges vom Garten zum Wasser besondere Berücksichtigung: Der Besucher wird an vielen Stellen direkt ans Wasser geführt, ohne dass Geländer oder andere Absturzsicherungen eine optische Barriere bilden. So wurden auch die Brüstungen der Brücken als Weiterführung der Wege flach gehalten. Lediglich durch ihre Tiefe wird der voluminöse Charakter der Brücken unterstrichen.
In der Materialität und Farbigkeit greifen die neuen Brücken die in Rheinsberg gängigen Materialien wie Sandstein und Holz auf. Bei den Brüstungen und Brückenpfeilern wird der Charakter von Sandstein evoziert, obwohl es sich um einen Werkstein handelt, der als Monolith gegossen wurde. Das „Vortäuschen“ einer anderen Materialität ist ein Verweis auf die hölzernen Vorgängerbrücken des 18. Jahrhunderts, die durch Holzverkleidungen und entsprechende Bemalung vorgaben, massive Natursteinkonstruktionen zu sein. Nachts werden die Brücken festlich beleuchtet. Den Besuchern eröffnet sich so ein besonderer Blick auf die historische Schlosskulisse im Spiegel der Wasserflächen.