Status realisiert, Wettbewerb 1994 (1. Preis) Planungszeit 1994-1997 Bauzeit 1995-1998 BGF 8.600 m² LPH 2-5, Teile von 8
Bauherr Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen, Berlin Generalplanung (inkl. Tragwerks- und Freiraumplanung) Weidleplan Consulting GmbH, Berlin Projektsteuerung Schäfer Architekten und Ing., Berlin
Auszeichnungen Gestaltungspreis „Schulen in Deutschland“, 2002, Auszeichnung, Wüstenrot Stiftung | Bundesdeutscher Architekturpreis Putz, 2000, 1. Preis, Deutscher Stuckgewerbeverband | Architekturpreis Berlin, 1998, Anerkennung, BDA Berlin und Senat von Berlin
Oberstufenzentrum für Sozialversicherung, Berlin. Der Bestandsbau, ein außerordentlich mächtiger, einem Schloss ähnelnden Baukörper aus orangeroten Ziegeln wurde um 1910 von Ludwig Hoffmann erbaut und ist heute ein Baudenkmal. 1994 begann die Planung für die Erweiterung zu einem Oberstufenzentrum für Sozialversicherungswesen. Im Neubau sind in erster Linie die Sonderflächen und die Verwaltung untergebracht, während die Unterrichtsräume im Altbau liegen. Städtebaulich besetzt die Schulerweiterung die Straßenecke in einer Gegend, die von einer heterogenen Baustruktur verschiedener Bauperioden geprägt ist. Der solitäre Altbau wird ergänzt durch einen ebenso selbstbewussten, objekthaften Neubau – beide sind nur durch einen Glaskörper mit einzelnen Brücken verbunden. Die einfache äußere Gestalt kontrastiert mit den komplexen Innenräumen, den ungleichen Raumvolumen, der inneren Komposition aus horizontalen „Landschaften“ und zweigeschossigen Hallen. Umso wichtiger war eine differenzierte Material- und Detailplanung sowie die Fassadengestaltung. Das neue Gebäude baut mit seiner Strenge eine Spannung zwischen Alt- und Neubau, innen und außen auf. Die traditionellen Fensterformate und Profile werden im Neubau zu einem abstrakten Spiel aus Öffnung und Masse. Die vorhandenen, leuchtend roten Ziegel kontrastieren mit großflächigem, orangerotem Glattputz. Hoffmanns symmetrische, neubarocke Fassade erhält einen Gegenspieler, der in freier Komposition ein zeitgenössisches Gesamtbild entwirft. Die architektonische Prägnanz der Gebäude im Zusammenspiel mit den klaren Freiräumen dient auch dazu, die Identität der Schule zu bestimmen, darüber hinaus setzt sie ein städtebauliches Zeichen im Quartier Treptow-Köpenick. Das Kunstkonzept für den Neubau kommt von Ulrike Böhme aus Stuttgart.